Freitag, 24. April 2015

Ereignisse in BPMN 2.0

Grundlagen der Ereignisse

Ereignisse („Events“) können eintreten oder ausgelöst werden und werden durch einen Kreis dargestellt. Das Auslösen kann aus dem Prozess heraus oder durch eine Nachricht von außen geschehen.
Es gibt Start-, Zwischen- („Intermediate-“) und Endereignisse. Ereignisse können auch an Aktivitäten angeheftet sein (so genannte „Boundary Events“) und so u.a. auftretende Sonderfälle abdecken.
Ereignisse können beim Eintreten den umgebenden Prozess unterbrechen (durchgezogene Umrandung) oder nicht unterbrechen (gestrichelte Umrandung). Eine Übersicht aller Ereignisarten kann der nachfolgenden Abbildung entnommen werden.
Ereignisarten in BPMN 2.0

Einsatz von Ereignissen

Ein Ereignis leitet einen Prozess ein und anderes beendet diesen. Dazwischen kann der Prozess auf definierte Ereignisse warten oder diese erzeugen.
Da Ereignisse keine Aktivitäten darstellen, dürfen sie keine komplexen Abläufe beinhalten. Auch der Name sollte kein aktives Verb, sondern eine Beschreibung des Zustands widerspiegeln (z.B. "Party gefeiert" statt "Party beenden").
Im nachfolgenden Beispiel beginnt der Prozess dann, wenn es einen Grund zum Feiern gibt. Nachdem die Einladungen verschickt worden sind, wartet der Prozess so lange, bis der geplante Tag eintritt. Nachdem die Party gefeiert wurde, hat dieser Prozess den Status "Party gefeiert".
Einfacher Gebrauch von Ereignissen

Ereignis-Gateways

Es kann vorkommen, dass eines von mehreren möglichen Ereignissen den weiteren verlauf des Prozesses bestimmt. In diesem Zusammenhang werden Ereignis-Gateways (engl.: "Event-Gateways") wichtig (eine Übersicht der Gateways gibt in diesem Beitrag).
Im nachfolgenden Beispiel wartet der Prozess darauf, dass entweder eine Antwort erhalten wurde oder 12 Tage verstrichen sind.
Einsatz des exklusiven Ereignis-Gateways

Angeheftete Ereignisse

Es kann sein, dass Aktivitäten durch eintretende Ereignisse beeinflusst werden oder dass diese Aktivitäten selbst während der Durchführung Ereignisse eintreten lassen. Daher können Ereignisse an Aktivitäten oder aufgeklappte Teilprozesse angeheftet werden.
Ob ein Ereignis die Tätigkeit am angehefteten Objekt unterbricht kann an der Umrandung des Ereignisses abgelesen werden: ist die Linie durchgezogen, dann unterbricht das Ereignis den internen Fluss. Ist die Linie gestrichelt, dann wird das Ereignis parallel zum internen Fluss bearbeitet.
Im nachfolgenden Beispiel stehen die Aufräumarbeiten der zuvor gefeierten Party an. Während die Aktivität "Wohnung aufräumen" ausgeführt wird, kann es passieren, dass der Akteur feststellt, dass er wegen eines Aufräum-Solos nicht die notwendige Motivation aufbringt. Die Aktivität wird also unterbrochen und der Prozess wird an einer anderen Stelle fortgesetzt. In diesem Fall endet der Prozess in einem Abbruch-Ereignis, was den hier dargestellten Teilprozess beendet.
Alternativ dazu kann es sein, dass während der Ausführung der Aktivität eine nicht-unterbrechende Nachricht von einem Freund erhalten wird. Der interne Fluss der Aktivität wird nicht unterbrochen. Egal ob der Freund angerufen hat oder nicht: wenn die Aktivität "Wohnung aufräumen" abgeschlossen wurde, wird anschließend noch einmal eine Putzparty gefeiert.
Einsatz von angehefteten Ereignissen an Tasks
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